Der Kern der deutschen Jugend hat den Krieg weder im Kaffeehaus noch in geheizten Schreibzimmern erlebt. Er mag die Hölle gewesen sein – nun gut, es liegt im Wesen des faustischen Menschen, auch aus der Hölle nicht mit leeren Händen wiederzukehren. Mag Barbusse mit seinesgleichen dort unten gesehen haben, was er will – wir haben in jenen glühenden Fegefeuern mehr geschaut. Wir kommen nicht mit der reinen Verneinung zurück. Erst an der Gewalt der Materie hat sich uns die Gewalt der Idee offenbart. Erst an der Furchtbarkeit des Opfers haben wir den Wert des Menschen und die Verschiedenheit seiner Rangordnung ganz erkannt. Heller als die dumpfe Rotglut des Feuers sahen wir die weiße Glut des Willens leuchten.
Ernst Jünger. Ein Jahrhundertleben. S. 218